
08.07.2025 - HHT 25/02 - Ein Jahr höhere MeisterprämieMeisterprämie erfolgreich
Ein Jahr höhere Meisterprämie: Hessisches Handwerk zieht positive Zwischenbilanz
Seit einem Jahr erhalten erfolgreiche Meisterabsolventinnen und Meisterabsolventen in Hessen eine deutlich höhere finanzielle Unterstützung: Die Aufstiegsprämie wurde zum 1. Juni 2024 von 1.000 auf 3.500 Euro angehoben. Aus Sicht des Hessischen Handwerkstages (HHT) ist dies ein klares Bekenntnis zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung und damit auch ein handwerkspolitisch wichtiger Schritt.
„Die Prämie hilft jeder Meisterabsolventin und jedem Meisterabsolventen dabei, die eigenen Kosten zu decken“, erklärt HHT-Präsident Stefan Füll. „Die bisherige Erfahrung zeigt, sofern auch das Meister-BAföG in Anspruch genommen wird oder der Betrieb einen Teil der Gebühren übernimmt, ist die finanzielle Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen in der Regel geschlossen. Das wird uns bis dato so von den Meisterinnen und Meistern zurückgespiegelt.“ Das hessische Handwerk sieht in der Aufstiegsprämie ein wirksames Instrument, um Fachkräfte gezielt zu qualifizieren und Perspektiven für beruflichen Aufstieg zu eröffnen. Das sieht auch Franziska Sandtner, Friseurmeisterin im Salon Astrid in Geisenheim, so. „Ich habe den Meister gemacht, um den Salon meiner Familie übernehmen zu können. Die höhere Prämie war für mich eine echte finanzielle Entlastung und ein deutliches Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Leistung von Meisterinnen und Meistern“, sagt Sandtner. Die Rheingauerin gehört dem ersten Förderjahrgang der erhöhten Aufstiegsprämie an.
In den Bereichen Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik ist die Nachfrage nach Meisterkursen aktuell höher als die Zahl der verfügbaren Kursplätze. Je nach Region und Handwerk können Wartezeiten von bis zu drei Jahren entstehen. Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, ist es aus Sicht der Handwerksorganisation erforderlich, die Bildungsinfrastruktur weiter zu stärken. Nur mit ausreichend Kursangeboten lässt sich die gestiegene Bereitschaft zur Qualifizierung auch in tatsächliche Abschlüsse überführen.
In den kommenden Jahren wird in Hessen zudem eine wachsende Zahl von Handwerksbetrieben zur Übergabe anstehen. Vor diesem Hintergrund spielt der Meisterabschluss nicht nur für die persönliche Qualifizierung eine Rolle, sondern auch für die Sicherung unternehmerischer Strukturen im Handwerk. „Die Aufstiegsprämie kann dazu beitragen, mehr junge Fachkräfte für diesen Weg zu gewinnen“, betont Füll.