Gruppenbild Ausgezeichnete, Leiter des Büros ARGE Dr. Gelking, Präsidentin ARGE Susanne Haus
Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern

23.05.2023 - ARGE 23/04 - Integrationspreis des hessischen Handwerks 2023Integrationspreis des hessischen Handwerks verliehen

Preisverleihung: Integrationspreis des hessischen Handwerks

Erstmalig zeichnete die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern drei Handwerksbetriebe aus den Kammerbezirken Kassel, Frankfurt-Rhein-Main und Wiesbaden aus, die sich um die betriebliche Integration durch Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Fluchthintergrund verdient gemacht haben. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer Fachjury bestimmt und erhielten am heutigen bundesweiten Diversity-Tag eine Auszeichnung in Form einer Urkunde sowie eine Prämie in Höhe von jeweils 1.500 Euro. Die Schirmherrschaft hatte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein inne.

Bei der Preisverleihung im Meistersaal der Handwerkskammer Wiesbaden betonte Susanne Haus, Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern: „Das Handwerk ist der Integrationsmotor in Hessen. Allein in den Jahren 2015 bis 2022 wurden in Hessen insgesamt über 6.500 neue Ausbildungsverträge mit Menschen abgeschlossen, die aus den acht vorrangigen Fluchtländern stammen. Im Handwerk zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hinwill.“ Kai Klose, Staatsminister für Soziales und Integration, lobte in seiner Videobotschaft das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger: „Sie haben erkannt, dass eine vielfältige Mitarbeiterschaft eine Bereicherung und gleichzeitig ein Wettbewerbsfaktor ist. Mit Ihrem Gestaltungswillen, Ihrer Offenheit und Ihrem Mut sind Sie beispielgebend für andere Betriebe.“ 

Aufgrund ihres Engagements für die Integration von geflüchteten Menschen wurden geehrt: 

Ludwig Schneider & Sohn, Marburg (Handwerkskammer Kassel)

Die eingereichten Unterlagen verdeutlichten der Fachjury das hohe Engagement rund um die Integration von geflüchteten Menschen sowie die kulturelle Vielfalt des Betriebs. Petra Schneider, organisatorische Ansprechpartnerin für die Auszubildenden des Unternehmens, beschrieb: „Wir sind überzeugt, dass Fremdenhass unsere Wirtschaft sowie unser Zusammenleben schädigt. Die oft als Ausländer betitelten Menschen sind vor allem eins: Mitbürgerinnen und Mitbürger. Sie möchten, wie andere auch, einfach einen guten Job machen. Deshalb dulden wir keine ausländerfeindlichen Bemerkungen.“ 

Haar Lounge, Heppenheim (Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main)

Betriebsinhaberin Fatma Oker überzeugte die Fachjury mit ihrem bestehenden Engagement für die Ausbildung und berufliche Integration von Menschen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund - insbesondere von Frauen. Da sie selbst über einen Migrationshintergrund verfügt, hat Oker die nötigen sozialen Kompetenzen, um Menschen verschiedener Kulturen in einem kleinen Betrieb zusammenzuhalten und auszubilden. 

Walter Nies GmbH, Wiesbaden (Handwerkskammer Wiesbaden)

Laut der Fachjury geht Geschäftsführerin Claudia Temmen mit gutem Beispiel voran, wenn es darum geht, mit anderen Unternehmen Erfahrungen und Erfolgsgeschichten auf öffentlichen Plattformen, wie z.B. den Hessischen Zukunftsdialog, zu teilen. „Unser Motto ist es, motivierte junge Menschen als Fachkräfte selbst auszubilden und im Betrieb zu halten“, so Temmen. Damit mache man auch anderen Betrieben Mut, sich für neue Zielgruppen für die eigene Personalgewinnung zu begeistern.